"Sanieren mit Köpfchen: So gelang unsere Sanierung eines 90 Jahre alten Hauses" - Interview mit Matthias Markowski-Huhn
Shownotes
In dieser Folge spricht Daniel mit Matthias Markowski-Huhn über dessen umfangreiche Altbausanierung eines Familienhauses aus dem Jahr 1936 in Potsdam.
Matthias teilt seine persönlichen Erfahrungen, von der ersten Idee über die Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung bis hin zum Einzug und den noch laufenden Arbeiten.
Folgende Themen werden diskutiert:
- Warum gerade ein Altbau? Matthias erläutert die Vorteile von alten Häusern, die „eine Seele haben“ und meist langlebiger sind als moderne Schnellbauten.
- Besondere Herausforderungen bei der Sanierung: Energetische Schwachstellen, bauliche Überraschungen wie das notwendige Tieferlegen des Kellers oder Anpassungen für Fußbodenheizung.
- Eigenleistungen vs. Fachkräfte: Welche Arbeiten kann man als Laie übernehmen, wo sind Experten unabdingbar – z.B. bei Elektrik, Gas und Wasser.
- Modernisierung und Finanzierung: Tipps zur Finanzierung mit Modernisierungskrediten und zur Nutzung von Fördermitteln ohne übertriebene Investitionen in Energieeffizienz.
- Dämmung und Heizung: Warum Matthias sich für eine Dachdämmung entschieden hat und wie die Kombination aus Gasbrennwerttherme und Solarenergie funktioniert.
- **Planung der Räume im Altbau: **Wie Matthias und seine Familie den Grundriss an moderne Bedürfnisse angepasst haben – mit kleinen Wandversetzungen und geschickter Raumnutzung.
- Netzwerke nutzen: Der Wert von Kontakten in Vereinen und Freundeskreis für handwerkliche Unterstützung und schnellere Termine bei Handwerkern.
- Laufende Projekte & Learnings: Warum ein Altbau nie wirklich fertig wird und welche Fehler Matthias rückblickend anders angehen würde.
Motivierendes Fazit: „Einfach machen!“ – der wichtigste Tipp für alle, die sich an eine Altbausanierung wagen wollen.
Höre jetzt rein, wenn du vorhast, ein altes Haus zu sanieren oder dich für praktische Tipps rund um das Thema Eigenleistung, Finanzierung und Planung interessierst!
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00:00:00: Daniel Korth: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Fundament und Finanzen dem Podcast vom Informationsportal Wohnen und Finanzieren. Mein Name ist Daniel Korth und in der heutigen Episode widmen wir uns mal wieder ausführlich dem Thema Altbausanierung. Dafür geht meine Leitung nach Potsdam zu meinem Kollegen Matthias Markowski-Huhn, der bei Starpool als Key Account Manager arbeitet. Und vor einigen Jahren hat er eine sehr alte Immobilie gekauft Und danach umfangreich saniert. Wie er das gemacht hat, auf welche Punkte er besonders geachtet hat und welche Tipps er geben kann, das erzählt er uns heute im Interview. Aber erstmal herzlich willkommen bei Fundament und Finanzenmatze. Schön, dass du da bist. Matthias Markowski-Huhn: Ja, moin Daniel, schön, dass ich bei dir sein kann und das Interview mit dir führen darf. Daniel Korth: Ja, und du hast ja auch besonders viel zu erzählen, weil das ein sehr umfangreiches Projekt war. Ich habe eben schon gesagt, du hast ein sehr altes Haus gekauft und zwar in Potsdam. Das stammt aus dem Jahr 1936, das hast du dann umfangreich saniert.
00:01:00: für dich so der ausschlaggebende Grund, dich gerade für dieses alte Haus zu entscheiden Also grundsätzlich, Matthias Markowski-Huhn: ich bin ja Ur-Potsdamer und in Potsdam Häuser zu bekommen, das ist eh schon schwierig. Das ist der eine Punkt. Der zweite Punkt, hatten Glück, das Haus haben wir aus der Familie kaufen können von einem Großeltern meiner Frau, wurde auch ursprünglich mal von ihr gekauft Urgroßeltern 1936 gebaut, hat den charmanten Vorteil gehabt mit dem Kauf, dass wir uns die Grunderwerbsteuer dementsprechend gespart haben. Das ist aber nicht alles oder der einzige Grund. Ich finde halt alte Häuser haben Charme, die haben eine Seele die leben und Häuser die ich sage jetzt mal knapp über 80 Jahre stehen oder gestanden haben, Und wenn der Rest von der Substanz alles in Ordnung ist, dann werden die in den nächsten 80 Jahren noch überleben. Das wage ich vielleicht manchmal bei diesen Schnellbauten zu bezweifeln heutzutage.
00:02:00: Zeit vor 1980. Euer Haus ist jetzt fast 90 Jahre alt. Welche besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten siehst du denn bei der Sanierung von solch alten Bestandsimmobilien? Ja, Matthias Markowski-Huhn: tatsächlich sind es ja weit über die Hälfte die vor 1980 gebaut worden sind. Und das sind in Teilen die nicht sanierten Häuser sind Energieschleudern Das muss man ganz klar sagen. Haben eine ganz, ganz schlechte Energieeffizienzklasse im Regelfall eine H+. Und man muss sehr viel Geld und Energie reinstecken, also Energie in Form von Modernisierungsmaßnahmen, neue Werkstoffe rund um das Thema Dämmung, eventuell neue Heizungen, neue Fenster, um sie dort auf ein gutes Energieeffizienzklasse zu bringen.
00:03:00: oder B zu bringen, sondern tatsächlich D reicht aus und das sagen auch einschlägige Energieberater. Daniel Korth: Ja, das ist ja ein Thema, das vertiefen wir gleich nochmal. Jetzt würde mich aber zum Einstieg interessieren, mit welchen baulichen Problemen hattest du denn bei deinem Haus jetzt konkret zu kämpfen und welche Maßnahmen waren denn zuerst notwendig um das Gebäude dann wieder in einen guten Zustand zu bringen?
00:04:00: vorhanden auch Terrassenfenster dort den Fußboden so anzupassen, dass hier eine Fußbodenheizung mit reinkommt. Das ist das eine. Die Heizungsanlagen mussten neu eingebaut werden. Auch so ein kleines Highlight, eine Heizungsanlage bestellt und dann schaut man da, oh, die passt gar nicht in den Keller rein, jetzt müssen wir den Keller mal noch eine Runde tiefer legen. Das sind so die Highlights. Und dann halt Stück für Stück, wir reißen die Wände raus, wir machen das Dach neu und dann kommen dort Sachen zum Vorschein, die eigentlich so nicht sichtbar waren, aber zur Lösung beigetragen Daniel Korth: haben. Mhm. Und ihr seid, ich glaube, 2020 ins Haus eingezogen. Habt dann diese ganzen Maßnahmen dann nach dem Einzug erst gemacht oder habt ihr einen Teil schon vorher gemacht? Matthias Markowski-Huhn: Also wir haben tatsächlich, wir sind im Großen und Ganzen fertig eingezogen. Das war auch das Ziel Also ich wollte nie, und das kann ich auch jedem empfehlen, versucht, das nie in ein...
00:05:00: Die Scheuerleisten sollten definitiv dran sein, dass man die Möbel stellen kann. Was uns fehlte, waren die Duschabtrennung. Aber im Großen und Ganzen waren wir fertig. Wir konnten genau mit Corona beginnen. Mit dem ersten Lockdown hatten wir die, waren wir fertig gewesen und sind in das Das ganze Haus eingezogen, die Wände waren geweißt, das Plakett war drin. Es war alles komplett fertig, bis auf ein paar Kleinigkeiten die wir dann auch in Bereichen machen konnten, wo wir ja schon gewohnt haben. Aber tut euch alle einen Gefallen, zieht nie in ein unfertiges Haus. Es gibt nur Dreck Daniel Korth: und Ärger. Das stimmt. Das heißt, es gab ja... 2022 den starken Anstieg bei den Kosten für Baumaterialien und für Handwerksleistungen. Das hat euch jetzt gar nicht mehr betroffen? Das hat uns in Teilen schon
00:06:00: Werkstatt zu bauen, auch mal eine Terrasse zu bauen. Das hätte man eventuell früher 2020 preiswerter hinbekommen. Und dementsprechend haben wir auch mit dem... Bisschen mit den höheren Rohstoffpreisen zu kämpfen gehabt. Ja, aber dann heißt es halt Stück für Stück. Wenn es Geld nicht da ist, muss man halt warten und später weitermachen. Das ist tatsächlich der Punkt und das einzige, was mich tatsächlich ein bisschen gewurmt hat. Ich hatte überlegt gehabt, machen wir Fenster neu, machen wir sie nicht neu. Man hätte sie 2019 neu machen sollen. Das ist jetzt eine verdammt teure Nummer. Daniel Korth: Ja. Und wie sieht es denn mit so Sachen wie Badezimmer oder Küche aus? War das relativ neu oder war das auch in einem Zustand, dass man das komplett neu kaufen musste?
00:07:00: Gäste-WC, normales Badezimmer, hat man hier das Ganze neu gekauft, aber das macht dann auch durchaus Sinn, wenn man einmal einzieht, sagt okay, man kauft das neu, installiert alles neu und dann passt das halt. Ältere Möbel mit reinnehmen, kann man auch machen, gar kein Thema und spart sich dann das Geld auf und weiß dann auch in zehn Jahren vielleicht oder in acht Jahren, was dann besser in das Bad reinpasst oder in die Küche reinpasst. Wir hatten in dem Fall alles komplett neu und genau. Daniel Korth: Und es ist ja so, gerade wenn man anfängt mit dem Umbau bei so alten Häusern, dann tauchen während des Umbaus ja viele Fragen auf. Wie hast du dich denn im Vorfeld jetzt informiert und welche Strategie hast du denn verfolgt um jetzt Entscheidungen sicher treffen zu können? Matthias Markowski-Huhn: Ich habe mich grundsätzlich tatsächlich auch im Internet informiert, Dr. Google gefragt, habe mir dort Gedanken gemacht, aber auch viel mit dem Freundeskreis gesprochen.
00:08:00: ausgetauscht was wollen wir machen, wie wollen wir es machen und dort habe ich mich dann halt lang gehangelt Und das kann ich jedem dort auch empfehlen, sich einen Plan zu machen, was möchte ich machen, wie soll das Ganze aussehen und was kann eventuell auf mich zukommen, sich dort vorab zu informieren. Daniel Korth: Du bist ja auch selbst kein gelernter Handwerker, hast aber viele Arbeiten in dem Haus selbst übernommen. Wie hast du dir denn da das nötige Wissen angeeignet? Matthias Markowski-Huhn: Also tatsächlich das nötige Wissen. Ich habe viel zugeguckt habe im Freundeskreis auch geholfen tatsächlich da bei Sanierungsmaßnahmen. Wenn wir bei uns einen Sportverein gebaut haben und saniert haben, dort mitgemacht haben Mein Vater hat immer eins gesagt, Junge du kannst klauen, aber nur mit den Augen.
00:09:00: macht man Fehler. Man macht bestimmte Dinge zweimal und ist auch langsamer, als wenn es ein Profi macht. Aber da kann man immer wiederum sagen, hey, ich habe es selber gemacht. Und das sind halt, ob das Leitungschlitzen sind, so ein Freund von mir, unser Trauzeuges-Elektriker Der Elektromeister, der hat uns die Maschine gegeben und gesagt Hier, komm, ich zeig das. Mein Schwager ist Elektriker und dann haben wir die Leitung komplett neu gezogen. Und dann hat man sich das anguckt, einmal vorgemacht und dann ist man mit einer Schlitzfräse die Wände aufgeschlitzt. Dann haben gesagt Okay, die die Wasserleitung und die Gas haben wir da nicht mit angefasst, aber Wasserleitung und auch Heizungsleitung, wo die langgeführt worden sind mussten Sachen aufgestemmt werden. Das hat man sich im Vorwege angeguckt hat das abgesprochen Dann hat man das halt selber gemacht und dann kam dann Der Klempner hat den Rest halt mit reingelegt.
00:10:00: ein fachmann einzuschalten wie du jetzt eben gesagt hast mit dem elektriker grundsätzlich lassen lasst die finger von Matthias Markowski-Huhn: elektrik und von gas und wasser also das kann gefährliche nummer sein es sei denn ihr habt dort erfahrung drin und habt Einen Fachmann zur Seite zu stehen, der euch da unterstützt. Ansonsten kann man viele Sachen machen von der Entkernung. Wenn man weiß, dass man in der Statik Wände rausnehmen kann, die dort raus sollen, raus müssen und man kein statisches Problem hat, dann kann man gerne auch nicht tragende Wände rausreißen. Man kann Fußböden raus stemmen. Man kann die komplette Entkernung selbst vornehmen und kann sich dort einen Haufen Geld sparen.
00:11:00: spachteln. Ja, dann muss man einen Kompromiss eingehen. Es kann durchaus sein, dass es nicht so glatt ist, als wenn ich es über einen Neubau gekauft hätte oder wenn es ein Maler gemacht hätte, aber dafür hat man es halt selber gemacht und einen Haufen Geld gespart. Daniel Korth: Du hast jetzt eben den Grundriss auch nochmal angesprochen. In 1936 gab es ja ganz andere Zimmer und die Häuser wurden ja ganz anders gebaut als heute. Ich hatte ja im letzten Interview eine Innenarchitektin zu Gast und die hat auch so ein bisschen erzählt, wie sie es macht, wenn sie da diese alten Häuser dann schön macht. Wie seid ihr denn da vorgegangen? Habt ihr da Wände rausgenommen? Habt ihr Zimmer dann größer gemacht oder habt ihr sie so gelassen im Großteil?
00:12:00: Und da fing es dann an, nach der Entkernung zu gucken, okay, macht es Sinn, eine Wand oben zu versetzen? Und das ist tatsächlich so. Da sind 20 Zentimeter oder 30 Zentimeter Wandversetzen. Das sind Welten Das ist enorm, was man dort an Raumgewinn hat und dort anders dann dementsprechend Dementsprechend die Bäder gestalten kann. Aber auch Drempelwände, die vom Tiefbusch nicht mal da waren, die wir rausgebissen haben und weiter reingesetzt haben. Zwar ist die Dachschräge ein bisschen weiter runtergekommen, aber wir haben unten mehr Raumgewinn gehabt. Und das muss man auch einkalkulieren. Das kann man im ersten Step tatsächlich bei der ersten Begegnung nicht sehen, sondern wenn man beim Arbeiten ist, wenn man beim Entkehren ist, Dann sieht man das Potenzial von den Räumlichkeiten und das sollte man auch versuchen, so weit wie es geht auszunutzen.
00:13:00: versetzt, um halt mehr Platz zu gewinnen und die Räumlichkeiten auf unsere Bedürfnismittel anzupassen Daniel Korth: Hast du die Planung dann auch selber gemacht, also die konkrete Raumplanung oder hast du dir da auch Unterstützung von Innenarchitekten geholt? Matthias Markowski-Huhn: Ne, das haben wir tatsächlich mit meiner Frau und mit der Familie sind wir durchgegangen, also hauptsächlich erst mit meiner Frau haben wir gedacht, okay, wie kann das Ganze aussehen, wie wollen wir die Räume gestalten. Und dann haben wir es halt im Freundeskreis und im Verwandtenkreis auch nochmal gesprochen, also die hauptsächlich auf der Baustelle waren. Das war eine Handvoll Leute, die mich eben unterstützt haben und die dann auch gesagt haben, ja, Mensch, reiß doch noch die Wand raus oder ich würde das noch machen, ich würde das noch machen. Und dann haben wir halt mit meiner Frau das Ganze dann beschlossen. Also war halt eine... Das gleitender Prozess gewesen.
00:14:00: als geplant haben. Wir hatten Wandschränke drin, die ursprünglich drin bleiben sollten im Kinderzimmer. Ja, die sind dann rausgerissen und die Wände was ich schon sagte, der Drempel wurde runtergezogen, also nach außen gezogen. Und wir haben mehr Platz drin gehabt. Der Fußboden, hat man gesagt, okay, da ist jetzt ein Loch im Fußboden drin. Den Fußboden wollten wir natürlich nicht neu machen oben, da sollten die alten Dielen drin bleiben. Da haben wir die Dielen dann aus dem Schlafzimmer genommen, weil dort ein anderer Fußboden rein sollte. Ja, so ist halt auch im Bad mit entstanden. Ja, und dann haben gesagt, okay, wir nehmen das im Bad mit raus und die Wand und versetzen die. Ja, oder auch halt so Sachen, die dann im Prozess halt mit drin waren. So zu sagen, die Duschen wo die Duschen neu gemacht worden sind, Mensch da könnte man ja eine Ablagefläche in der Wand einbauen. Das ist alles, alles während des Sanierungsprozesses sind Ideen entstanden und gekommen. Und das hat sich dann ein bisschen hingezogen natürlich Daniel Korth: auch. Matthias Markowski-Huhn: Wie Daniel Korth: lange hat eigentlich dieser Prozess jetzt gedauert von der Planung dann bis zum Einzug?
00:15:00: bis zum Einzug waren wir ein knappes Dreivierteljahr, also nicht ganz ein Jahr, war ich auf der Baustelle unterwegs. Das war eine Zeit, die war sehr aufregend. Man musste sich dann im Klarsein, dass man... Jede freie Minute auf der Baustelle verbringt, wenn man das Geld sparen möchte. Wir haben ganz, ganz viel Geld bespart. Ich denke mal, dass wir hier durchaus mit 50.000 Euro Eigenleistung reinmarschiert sind. halt auch so Punkte, wenn die Familie schon sich auf Weihnachten vorbereitet und den Weihnachtsbraten macht, dann hat man gesagt, okay, dann kann ich ja noch schnell mal auf die Baustelle fahren, ein paar Winde verputzen oder eine Wand verputzen und komme dann hinterher. Also das sind so... Also Faktoren die man damit berücksichtigen muss, aber es hat sich gelohnt. Daniel Korth: Gab es denn so unerwartete Ausgaben mit denen du überhaupt nicht gerechnet hast?
00:16:00: Darüber nachdenke ich, ja. Wir hatten ein Fenster was erneuert werden müsste, also ein Terrassenfenster weil wir von der Fußbodenhöhe nicht hinbekommen sind mit der neuen Fußbodenheizung im Flur. Das war mit drin. Wir mussten den Keller tatsächlich tiefer legen, weil die Heizung nicht reingepasst hat. Aber das Äh Kosten, die wir tatsächlich mit, oder ja, Ausgaben, die wir mit einkalkuliert haben, ja, weil genau kalkulieren kannst du das eh nicht, also du kannst jetzt nie sagen, genau, äh bis auf einen Cent, äh was so eine Kernsanierung kostet, weil es kommen immer unvorhergesehene Sachen, also man sollte einen definitiven Puffer haben und den Puffer hatten wir. Okay
00:17:00: ist. Was macht denn diese Gemeinschaft so hilfreich für Bauvorhaben Matthias Markowski-Huhn: Ich sage mal das ist immer ein Geben und ein Nehmen. Also wenn man anderen Leuten hilft, dann bekommt man auch wieder Hilfe zurück. Und das ist das Wichtigste. Und das sollte heutzutage in unserer Gesellschaft wieder auch ein Mehrgewinn oder eine Mehrheit sein. Dass man tatsächlich sich gegenseitig hilft und unterstützt Und das haben wir halt in den Sportvereinen. Also ich bin trotzdem im Siegelverein In den Segelvereinen grundsätzlich gut vernetzt. Ich habe viele Freunde, die aus dem Handwerk kommen. Wir hatten mal irgendwann mal rumgeumpft Wir könnten ein Haus bis auf den Dachdecker und den Zimmermann könnten wir ein Haus komplett im Freundeskreis hochziehen.
00:18:00: wer im Fußballverein ist im Karnevalsverein etc., aber grundsätzlich mal Sportvereine und dort gut aufgestellt und vernetzt Ist, der kennt halt auch die Handwerker und einfach mal die Frage zu stellen, Mensch, kannst du mich nicht unterstützen bei meinem Projekt oder hast du die Idee, kannst du mir nicht Tipps und Tricks geben? Also das ist ja, komm mal vorbei und zeig mir mal, wie ich das machen kann. Und bestimmte Sachen sind im Ersten ist das natürlich eine große Herausforderung aber einiges ist halt kein Hexenwerk. Und das ist Das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Wenn man sich gegenseitig dort unterstützt und sagt, wenn der eine schreit, ich brauche mal da Hilfe und dann der andere kommt um die Ecke, ich brauche mal da Hilfe und da immer auch hilfsbereit unterwegs ist, dann kann man auch Gegenleistung Daniel Korth: erwarten.
00:19:00: knüpfen kann zu den Handwerkern jetzt im lokalen Verein. Matthias Markowski-Huhn: Ja, aber selbst das ist dann auch schon schwierig, wenn der Freund dann selber kaum Kapazitäten hat. Aber wenn man sich damit beschäftigt zum Beispiel du sagtest, sind wir fertig? Nein, also ganz fertig sind wir natürlich nicht in so einem Haus. Wir bauen gerade den Dachboden aus als Kinderzimmer Und der Lichtschalter fehlt noch. Und der Lichtschalter fehlt noch. Das ist dann im nächsten Step wenn wir die ganzen Elektrodosen dort auch um, oder die Lichtschalter und Steckdosen verteilen. Der wird ja noch mitgeliefert. Der wäre nachts zu wenig. Und da sind wir am Ausbauen. Und man beschäftigt sich ja Sachen. Und wenn man halt eine Wasserleitung beziehungsweise eine Heizungleitung einem auch presst dann kann man auch zum Nachbarn gehen, der Gaswasser... Installateur, kannst du mir mal deine Presse kurz geben, ich möchte mal noch das und das machen.
00:20:00: Kleinigkeiten. Oder die, man kommt, oder grundsätzlich kommt man dann halt auf einen schnelleren Termin ran Daniel Korth: und ja. Hast du denn Erfahrungen jetzt mit Modernisierungskrediten gemacht? Wann ist es denn sinnvoll, jetzt so einen Kredit aufzunehmen, wenn man gerade so eine große Sanierung von einem Haus machen möchte? Matthias Markowski-Huhn: Also man muss sich eins im Klaren sein. Also wenn man so ein Projekt stammt wie ein Hauskauf und eine Modernisierung, dann ist es ja im Regelfall so, dass man das in einem Kredit mit aufnimmt. Und man muss gucken, was man möchte. Möchte man Fördermittel, KfW-Förderung beantragen, KfW-Darling beantragen für Modernisierung? Hat man bestimmte Sachen zu erfüllen, bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen? Sei es, ich muss das Haus dämmen mit einer bestimmten Stärke, ich muss das... Das Dach muss gedämmt sein mit einer gewissen Stärke etc.,
00:21:00: macht das nicht Sinn, dort mehr Energie reinzustecken in Form von monetären Leistungen auf der einen Seite aber auch von Materialien und amortisiert sich das Ganze über die nächsten Jahre und muss ich dann eventuell nicht noch zusätzlich Sachen mit anbieten Das ist wie zum Beispiel eine Lüftungsanlage wenn man das Haus versucht, auf eine Energieeffizienzklasse A plus zu bringen.
00:22:00: Euro, da kann man dort auch Kredite aufnehmen. Und das ist auch legitim und sollte auch natürlich so sein. Wer es sich leisten kann, der muss halt dementsprechend dort auf Kredite zurückgreifen. Mhm. Daniel Korth: Bei so alten Häusern ist ja ein ganz wichtiges Thema die Dämmung. Wie habt ihr das denn bei dem sehr alten Haus gelöst und auf welche Aspekte habt ihr denn bei der Dämmung besonders geachtet? Matthias Markowski-Huhn: Wir haben tatsächlich nur eine Dämmung, das ist die Dachtämmung. Wir haben ein Ruhekammermauerwerk und haben die Außenwand nicht gedämmt und das würde ich persönlich auch gar nicht wollen und machen. Weil das Haus soll atmen und so wurden die Häuser damals auch konzipiert und gebaut. Und die Dachdämmung die haben wir so angepasst dass wir den geringstmöglichen Wärmeverlust nach oben haben und das reicht aus unserer Seite heraus.
00:23:00: Schimmel und das haben wir tatsächlich. Wir haben keinen Schimmel drin, wir haben eine vernünftige Luftqualität hier drin, also von daher wird es bei uns auch in unserem Haus keine Dämmung geben. Okay, Daniel Korth: das Thema Heizung Energieeffizienz hast du ja eingangs schon angesprochen. Wie habt ihr das denn gelöst Habt ihr das Heizungssystem geändert? Setzt ihr auf erneuerbare Energien? Wie seid ihr da vorgegangen? Matthias Markowski-Huhn: Genau, also wir haben das, ein Freund von uns, ein guter Freund von uns ist Kleppner. Mit denen haben wir uns vorhin ausgetauscht Ich habe gesagt, Mensch, pass auf, ich brauche eine Heizungsanlage für unser Haus.
00:24:00: Südwestausrichtung und dementsprechend hier sehr viel. Sonne dort mit abfassen. Und dann haben wir da von der Heizungsfirma uns ein Angebot machen lassen, beziehungsweise die haben das Ganze berechnet und haben eine neue Gasblendertherme uns eingebaut, weil die alte Heizung war eh kaputt, also musste eh raus. Was würde ich jetzt anders machen? Also wir setzen viel auf erneuerbare Energien. Vorletztes Jahr haben wir uns eine Solaranlage aufs Dach aufgebaut. Was würde ich anders machen? Wahrscheinlich würde ich die Solarthermieanlage weglassen und Und würde komplett auf Solar setzen und würde mit der Energiegewinnung tatsächlich den Pufferspeicher unten füllen und wärmen oder heißen wie gesagt, mit einem Heizstau. Daniel Korth: Wie hat sich die Energieeffizienz von dem Haus jetzt verbessert
00:25:00: verbrauchen und wenn man das so im Verhältnis sieht zu den Nachbarhäusern das ist ein Siedlungsgebiet wo wir wohnen im Verhältnis zu den Nachbarhäusern sind wir da schon sehr gut unterwegs und wir haben eine gute Ersparnis Daniel Korth: Mhm. Wie weit bist du denn inzwischen jetzt mit der Sanierung? Gibt es jetzt noch wichtige Arbeiten, die erledigt werden müssen? Vielleicht der Garten oder so? Oder seid ihr da ziemlich gut dabei? Matthias Markowski-Huhn: Ja, nee, also an so einem Haus, Daniel wirst du nie fertig. Das muss man sagen. Wenigstens speziell wenn man es selber macht. Und wenn du hinten fertig bist, fängst du vorne wieder an. Also Garten ist ein bisschen noch was dabei, wo wir gerade anfangen, noch eine Terrasse zu pflastern für den Außenbereich. Da kam gestern der Container in der Stelle für den Erdaushub. Das ist so wieder so ein Wochenendprojekt. Wir sind da gerade dabei, für unseren Sohn den Dachboden auszubauen.
00:26:00: gebaut wird, die war nach oben, also eine Raumspartreppe die nach oben führt. Das muss noch gemacht werden. Aber ja, und dann kommt irgendwann noch die große Terrasse Du fängst immer wieder irgendwas Neues an, irgendein neues Projekt und fertig wird man nie. Das war mir aber auch klar, damit haben meine Frau und ich auch gerechnet und auch das ist einkalkuliert gewesen, dass wir halt immer irgendwas zu tun haben werden. Das heißt, dir wird nicht langweilig? Also mir Daniel Korth: wird definitiv nicht langweilig. Gab es denn so rückblickend betrachtet Fehler, die dir bei der Sanierung passiert sind, die du heute anders machen würdest? Jetzt mal abgesehen von der Solarthermie? Ja
00:27:00: dem Haus, wo man sagt, okay, das hätte man anders bauen können. Dann hätte man eine andere Qualität bauen können und vielleicht auch noch ein besseres Augenmerk drauflegen können. Man sagt immer, das erste Haus baust du, das zweite Haus baust du für deine Kinder, das dritte Haus baust du für dich, weil man dann auch die Erfahrung gemacht hat, welche Fehler macht man nicht und welche Fehler hat man nicht. Die sind hier definitiv nicht fehlerfrei durchgelaufen. Sei es beim Eistrichgießen beziehungsweise beim Betongießen, wo man dort noch das anders machen kann. Aber ich kann damit umgehen. Wenn mein Haus nicht perfekt ist, damit kann ich umgehen.
00:28:00: auch mit dem Altbau. Daniel Korth: Zum Schluss was war denn für dich so die wichtigste Erkenntnis und auch das wichtigste Learning aus diesem gesamten Sanierungsprozess Das wichtigste Learning ist Matthias Markowski-Huhn: für mich gewesen, tatsächlich einfach machen. Also ich bin reingegangen in den... In das Haus und habe überlegt, wie fange ich an und habe einfach erst mal angefangen. Sicherlich habe ich dort auch Zeit irgendwo liegen lassen, weil ich Arbeiten doppelt gemacht habe oder das in der Finanziellen war, aber ich habe einfach angefangen und bin mit meinen Aufgaben gewachsen und das war eigentlich das Wichtigste.
00:29:00: und ich traue mich inzwischen mehr auch selber zu machen, ohne dass ich jetzt einen befreundeten Handwerker noch dazuzählen muss und sage, Mensch, hast du da eine Idee, wie könnte man das machen? Ich mache es einfach. Einfach machen. Daniel Korth: Das waren jetzt sehr motivierende Schlussworte und Matze ich danke dir sehr herzlich für das interessante Gespräch und vielen Dank dass du deine Erfahrung mit uns geteilt hast. Matthias Markowski-Huhn: Ja, vielen Dank. Und für jeden, der tatsächlich hier so ein Projekt vorhat, prüft das, guckt nach älteren Gebäuden in euren Regionen, die eine Seele haben. Jeder Raum ist anders und jeder Raum hat andere Ecken und Kanten. Und das macht so einen Altbau tatsächlich sehr, sehr interessant und scheut auch nicht den Modernisierungsmaßnahmen, die Modernisierungskosten an Macht euch da genau Gedanken, wie das aussehen könnte und dann werdet ihr viel Freude haben zum Gehaus.
00:30:00: dann schönen Dank fürs Interview. Bis dann. Ciao. Ciao.
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