"Alte Mauern, neues Leben: Immobilie stilvoll renovieren" - Interview mit Innenarchitektin Franziska Kanani
Shownotes
In dieser Episode von Fundament und Finanzen spricht Daniel Korth mit der erfahrenen Innenarchitektin Franziska Kanani über die entscheidenden Aspekte der Innenarchitektur, speziell bei der Renovierung älterer Häuser.
Franziska Kanani teilt wertvolle Tipps zur energetischen Sanierung, zeigt die effektivsten Optimierungen auf und erklärt, welche Herausforderungen bei solchen Projekten häufig auftreten. Sie gibt spannende Einblicke in ihre Arbeit und zeigt, wie sie moderne Designs harmonisch in klassische Altbauten integriert, ohne deren ursprünglichen Charme zu verlieren.
Darüber hinaus erfahren Sie Wissenswertes zu Baukosten, gestalterischen Grundprinzipien und erhalten praktische Ratschläge für Ihr eigenes Renovierungsprojekt!
Themen und Highlights dieser Episode:
- Die Faszination Innenarchitektur: Franziska teilt ihre Leidenschaft und erklärt, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat. Energieeffizienz: Warum energetische Sanierungen bei alten Häusern von größter Bedeutung sind und wie sie Nebenkosten reduzieren können.
- Herausforderungen bei der Sanierung: Franziska berichtet von überraschenden Entdeckungen bei Renovierungen und wie wichtig es ist, einen Puffer im Budget einzuplanen.
- Der Grundriss-Check-Up: Wie Franziska bei der Neugestaltung von Grundrissen vorgeht und was dabei zu beachten ist. Materialwahl und Farbgestaltung: Tipps zur Auswahl der richtigen Materialien und Farben, um den Charme älterer Gebäude zu bewahren.
- Typische Fehler: Was Bauherren häufig falsch machen und wie man diese vermeiden kann, um zusätzliche Kosten zu sparen. Badezimmergestaltung: Aktuelle Trends und wichtige Punkte, die bei der Planung eines neuen Badezimmers zu beachten sind.
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Daniel Korth Ja, super spannende Themen, das: vertiefen wir jetzt gleich nochmal. Was mich jetzt eingangs nochmal interessieren würde, ist das Thema, was fasziniert dich eigentlich am Beruf der Innenarchitektin am meisten? Franziska Kanani: Also ich habe als Kind schon oft umgeräumt habe mein Taschengeld in Möbel gesteckt, in Deko gesteckt, habe das Zimmer immer wieder optimiert, also irgendwie war mir das schon immer interessant In die Wiege gelegt und habe dann aber erst einen anderen Beruf eingeschlagen und bin in den Vertrieb gelandet und bin dann nicht glücklich geworden und habe gemerkt, ich brauche was Kreatives und habe dann mit Mitte 20 erst angefangen in Architektur zu studieren. Daniel Korth: Das war Franziska Kanani: genau das Richtige für mich. Da habe ich wirklich mein Hobby, meine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Ich habe schon früh auch angefangen Wohnungen zu renovieren, schon mit Anfang 20, das war schon immer meine Leidenschaft Daniel Korth: Sehr cool. Und du hast ja die Leidenschaft jetzt auch nach außen getragen Ich habe den Instagram-Kanal ja eben schon angesprochen. Der wächst und gedeiht ja vorzüglich und da gibst du ja nicht nur Tipps als Innenarchitektin sondern auch tatsächlich so Bautipps.
Franziska Kanani Ja: genau. Auf meinem Instagram-Kanal geht es viel um Baukosten, um viele Tipps worauf man in der Sanierung achten sollte, aber auch Neubau. Also im Neubau sind wir jetzt auch immer mehr verstärkt tätig und da gehe ich auf viele spannende Themen ein. Daniel Korth: Okay, dann lass uns mal einsteigen Wenn jetzt jemand auf dich zukommt, der gerne eine ältere Wohnung oder ein Haus neu gestalten möchte, wie gehst du an so ein Thema ran? Franziska Kanani: Wohnungen haben wir weniger, aber meistens Häuser und das sind dann tatsächlich oft Kernsanierungen Mir ist es immer wichtig, dass die Häuser auf energetischen neuesten Stand gebracht werden.
Das heißt, dass eine Wärmepumpe eingebaut wird, dass PV aufs Dach kommt, dass das Dach gedämmt wird, dass erstmal die Gebäudehülle komplett auf neuesten energetischen Stand gebracht wird. Und bei so einer Sanierung, bei einer Kernsanierung, wo wir Fassade Fenster alles einmal anfassen, ist es so, dass ich dann auch mal sage, ob wir jetzt den Grundriss noch ändern lassen Bei dem großen Bauvolumen bei einer Kernsanierung fällt das: mit ab. Da kann man dann auch den Grundriss noch mit anfassen und den Grundriss einmal komplett ändern. Also das ist nicht selten dass wir tatsächlich viele Wände rausschmeißen Teilweise auch schon haben wir komplett alle Innenwände rausgeschmissen in der Sanierung und von innen heraus einen kompletten neuen Grundriss aufgebaut. Ja, also von den Baukosten her macht das dann gar nicht mehr so viel aus, auch tragende Wände rauszuschmeißen und noch ein paar Träger mit einzubauen. Ja, ich sage immer, das Haus muss zu der Familie passen und nicht die Familie zum Haus. Deshalb passen die alten Grundrisse aus den 30er, 50er 70er Jahre einfach nicht mehr zu den heutigen Anforderungen. Daniel Korth: Und warum ist das Thema Energie, also Wärmepumpe beispielsweise, energetischer Standard so wichtig für dich?
Franziska Kanani Naja, also die Nebenkosten sind nicht unerheblich. Ein Haus auf dem neuesten energetischen Stand hat einfach viel, viel weniger Nebenkosten: Ja, wir sollten alle an die Umwelt denken und gerade auch in der Sanierung von Häusern ist das natürlich A und O ein wichtiges Thema. Ist für mich grundlegend dass erstmal die Gebäudehülle geschlossen wird, dass wir dämmen dass wir die Heizung angehen dass wir vielleicht eine Fußbodenheizung einbauen, PV und so weiter diese ganzen Themen aufnehmen, damit das Haus auch noch weitere 50, 80, 100 Jahre auf dem neuesten Stand ist und nicht in ein paar Jahren das Haus wieder anfassen müssen, weil noch eine alte Ölheizung drin ist. Oder die Gasheizung um die Ohren fliegt und jetzt haben wir noch Förderung, da können wir noch die Förderung mitnehmen und es einmal komplett anfassen. Viele Bauherren möchten tatsächlich in der Sanierung erstmal nur ästhetisch ein bisschen was schön machen, das was sie sehen, die Bäder, die Oberflächen die Wände, die Böden und gehen die Themen so wie Dach Heizung Fenster ungern an und geben ungern dafür das Geld aus, aber das ist für mich erstmal basic.
Erstmal Dach Fassade, Heizung und dann können wir über das Was: wir sehen, wie Bäder und Böden und Wände. Das kann man im Notfall wenn das Geld knapp ist, auch noch später machen. Aber ich fange ja nicht an, jetzt die Bäder schick zu machen und in fünf Jahren gehe ich das Thema Dach an und fange ja wieder an, die Dachflächen von innen abzureißen und mache das schöne Bad wieder kaputt. Also da muss man sich wirklich im Klaren sein, wenn man ein altes Haus kauft, dass das Geld auch da ist, um es energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, damit man auch lange Ruhe hat. Daniel Korth: Ganz wichtiger Punkt. Du hast ja jetzt auch einige Projekte gemacht in den letzten Jahren. Was waren denn so die größten Herausforderungen die du da bei der Arbeit mit älteren Gebäuden hattest? Franziska Kanani: Das ist tatsächlich immer wieder eine Herausforderung Und auch bei jeder Sanierung von alten Gebäuden gibt es immer wieder Überraschungen, die ich noch nicht hatte. Aber letztendlich findet sich immer eine Lösung. Oftmals muss man einfach noch ein bisschen mehr nachdenken, ein bisschen mehr Gehirnschmalz reinstecken, sage ich Oder am Ende leider auch mehr Budget, mehr Geld.
Damit muss man auch mal rechnen. Beim alten Haus muss man immer: guten Puffer einplanen dass für Überraschungen dann auch noch Geld da ist. Ich hatte schon gehabt, dass wir dann Außenwände aus drei verschiedenen Steinen hatten, weil es einfach nach dem Krieg gebaut wurde und das, was da war, wurde genommen. Und wir dann nicht einfach so die Fenster vergrößern können, weil wenn das so zusammengestückelt ist, müssen wir das wieder neu aufbauen. Also alle Überraschungen schon erlebt. Und ja, da ist es wichtig, das von vornherein im Budget mit einzukalkulieren Und es gibt immer eine Lösung. Also es gab noch nie, dass wir am Ende das Ziel, was wir vorher hatten, den Grundriss oder einfach die Bauart, nicht umsetzen konnten, weil es gibt immer für alles Materialien alle Überraschungen gab es ja irgendwo schon mal, wo die Firmen drauf ausgelegt sind und sich eine Lösung schon überlegt haben. Oder man dann einfach Fachfirmen dazu, die noch ihren Input mit reinbringen.
Daniel Korth Hm. Und wenn ich jetzt auf dich zukommen würde und sagen würde, ich habe mir jetzt gerade ein älteres Haus gekauft aus den 50er Jahren und da würde ich gerne das komplett neu gestalten. Was sind denn so die: ersten Schritte, die wir dann besprechen würden? Franziska Kanani: Also zum einen würde ich jetzt erstmal fragen, wie ihr lebt wie viele Personen leben in dem Haushalt, das mache ich auch bei den Grundschutz-Check-Ups dass ich erstmal die Basics weiß, ja genau, was ist euch wichtig, was braucht ihr, Homeoffice, kein Homeoffice, wie viele Kinder, wie lebt ihr, offene Küche, offenes Wohnen oder eher geschlossen, dass wir genau einmal die Anforderungen einmal abstecken, dann auf jeden Fall den Kostenrahmen, was gibt das Budget her, Da ist natürlich auch ausschlaggebend welche Richtung kann es gehen.
Und wenn das alles abgesteckt ist, dann planen wir gemeinsam den Grundriss zunächst und gehen dann die Sanierung an, auf was energetisch alles möglich ist. Und zu guter Letzt kommt dann das Gestalterische mit rein, dass wir dann schauen, wenn wir den Grundriss haben, wenn wir wissen, was können wir aufgeben, was machen wir energetisch alles, dass wir dann schauen, okay, was bleibt über, was können wir alles an Bäder, an Küche, an Oberflächen,: an Parkett, was ist dafür noch verfügbar und wie können wir einen roten Faden durchs Haus bekommen, dass wir eine einheitliche Designsprache und auch welchen finanziellen Stand haben Daniel Korth: Mhm. Lass uns mal nochmal beim Thema Grundriss bleiben. Gerade in älteren Gebäuden ist es ja so, dass es viele kleinere Häuser, viele Wände gibt die eigentlich gar nicht mehr nötig sind. Wie gehst du denn da vor, wenn am Grundriss jetzt konkret was geändert werden soll und die vorhandene Struktur geändert wird? Wie funktioniert das Ganze? Ja Franziska Kanani: Also es gibt ja bei uns zum Beispiel einen Grundriss-Checkup, den wir ja auch ganz viel über Instagram anbieten für Bauherren die jetzt vielleicht nicht komplett von dem Innenarchitekturbüro begleitet werden möchten, weil sie es nicht leisten können, nicht möchten, warum auch immer.
Dann ist im Prinzip das gleiche Vorgehen wie mit meinem Bauherrn, die ich alle Leistungsphasen durchbegleite. Dann bauen wir das einmal in einem Programm in 3D auf. Das ist ein einfaches Programm, ist jetzt nicht detailliert. Da bauen wir das in 3D einmal auf und dann machen Zeichne ich in: diesem 3D-Programm den neuen Grundriss rein, wie ich es machen würde, optimiere teilweise nur Kleinigkeiten, die geändert werden im Grundriss, aber oftmals wie ich ja auch gesagt habe, einfach komplett, weil ich dann sage, der Grundriss passt nicht mehr zum heutigen Stand und da muss halt eine tragende Wand raus oder mehrere tragende Wände raus, Daniel Korth: um an Franziska Kanani: das Ziel zu kommen, was sich die Bauherren vorstellen. Und dann machen wir das mit einer Art Grundriss-Check-up eigentlich mit allen Bauherren Und dann zeichne ich das in dieses 3D-Programm rein und auf der Grundlage, wenn das dem Bauherrn zusagt und gefällt, da kann man dann auch dreidimensional schon durchlaufen und seinen ersten Eindruck bekommen, dann zeichnen wir es richtig ins CAD-Programm und gehen detailliert vor und machen richtige Ausführungspläne und geht es dann in den nächsten Schritten weiter.
Daniel Korth Jetzt ist ja so, diese älteren Gebäude die haben ja auch einen gewissen Charme, den möchte man ja auch in gewisser Weise dann beibehalten. Wie schaffst du es moderne Elemente in jetzt so einen älteren Wohnraum zu: integrieren, ohne dass jetzt dieser Charme verloren geht? Franziska Kanani: Ja, ich arbeite da ganz stark mit Kontrasten aber mit viel Feingefühl. Wir verwenden viel natürliche Farben Materialien Komponenten Aber habe ich jetzt auch eine Sanierung, da bauen wir eine knallblaue Treppe ein und Haustür ein und sind ein bisschen mutiger in Farben und Oberflächen das kommt immer ganz individuell auf die Bauherren drauf an, Daniel Korth: ansonsten Franziska Kanani: sind ja gerade eher so warme Farben Naturtöne im Trend, alles sehr beige, griechisch. Und das können wir auch gut in einem Altbauscharm integrieren. Zum Beispiel haben wir gerade auch ein Rhein-Mittelhaus-Kern saniert aus den 30er-Jahren, wo wir die alte Holztreppe drin gelassen haben, damit sie aber nicht so ins Gewicht fällt, weil sie war sehr massiv und dunkles Holz, haben wir sie weiß und anthrazit angestrichen, also den Handlauf in anthrazit, restliche Holz in weiß.
Und sie hat den alten Charme: behalten, aber neu interpretiert Und so machen wir das sehr häufig. Oder die Fenster, wenn sie in Alu eingebaut werden, sind ja eher kantig eher modern. Und das in einem alten Klinkergebäude würde ich dann nicht gerade in Anthrazit oder in Weiß sondern dann gehe ich da auf in eher warme Töne, braun bronze, dunklem Bronzeton. Und das kombiniert mit dem eckigen, kantigen Alu-Fensterrahmen ist ein Kontrast aber von beiden etwas. Daniel Korth: Mhm. Und welche Materialien und Farben verwendest du besonders gerne jetzt, wenn du Altbauten neu gestaltest? Franziska Kanani: Ich bin gerne auch mal ein bisschen mutiger an Farben. Wie jetzt gesagt, zum Beispiel bei dem Bauherrn da passte das ganz gut mit der knallblauen Treppe Daniel Korth: oder Franziska Kanani: auch mit Wandfarben oder mit den Möbeln.
Da kann ich mich kreativ austoben bei vielen Bauherren. Bei mir selber, wo ich selber lebe in eigenen Haus, Bin ich sehr reduziert. Das brauche: ich einfach. Ich brauche diese Ruhe. Bei uns ist alles weiß. Wir haben keine farbigen Wände höchstens mal große farbige Bilder. Aber alles sehr weiß, warm, Erdtönfarben, beige, gräisch wie es auch gerade Trend ist. Daniel Korth: Nicht Franziska Kanani: so aufregend Das gibt mir Ruhe Sehr clean. Und mein Einrichtungsstil wenn ich bei mir selber bin, ist sehr, sehr clean, sehr reduziert. Daniel Korth: Mhm. Und was viele ja interessiert, gibt es so typische Fehler, die man bei der Renovierung älterer Immobilien machen kann? Und hast du selber solche auch schon mitbekommen Franziska Kanani: Ja, das ist genau das Thema, was ich gerade sage. Ich habe es leider auch immer wieder, wenn Bauherren das Budget zu knapp ist bei der Sanierung von alten Bestandsgebäuden, dass sie dann wirklich sagen, ach, machen wir später Heizung, machen wir später, die Ölheizung läuft ja noch, die lassen wir noch drin, wir machen jetzt schöne Bäder und da werden drei Meterfliesen eingebaut da wird das Geld ausgegeben.
00:13:00: Ja, weil sie sich einfach so auf das Haus freuen und es schön haben möchten, aber das Energetische einfach, ja, die Notwendigkeit nicht sehen und dann das ungedämmte Dach lassen oder die alte Ölheizung drin Das sind für mich klare Fehler, weil in ein paar Jahren wird es dann um die Ohren fliegen. Da gibt es vielleicht keine Förderung mehr. Viele tausend Euro, die da durch die Lappen gehen. Oder man fängt an, das Neue was man eingebaut hat, wieder kaputt zu machen, weil es einfach notwendig dann ist, weil es dann gemacht werden musste Und das sind für mich klare Fehler, aber ich kann da nur beraten und da gibt es dann auch Bauherren die ich da nur die Planung die Badplanung mache und nicht weiter. Begleite und das nur als Tipp mitgebe.
Daniel Korth Du hast eben Badezimmer angesprochen. Das ist ja auch ein größeres Thema, was du auch immer wieder hast. Worauf sollte man denn beim Badezimmer achten? Gibt es da auch bestimmte Punkte? Jetzt sind ja diese begehbaren Duschen total angesagt. Die ist ja in fast jedem: renovierten Haus drin. Worauf achtest du da besonders? Franziska Kanani: Der Trend ist gerade bei den Badezimmern auch zu fugenlosen Bädern. Daniel Korth: Das Franziska Kanani: heißt, keine Fliesen verwenden sondern fugenlose Bädern. Wenn man das auf Instagram ganz viel sieht, möchten das viele, viele Bauherren haben. Das spricht aber kaum einer über die Kosten, wie teuer ist ein fugenloses Bad. Da sind wir schnell bei 300, 400 Euro den Quadratmeter und da entstehen Und oftmals trotzdem nach ein paar Jahren, auch wenn es sehr hochwertig gemacht wurde, habe ich die Erfahrung, dass es trotzdem nicht so pflegeleicht ist. Man darf nicht mit allen Chemikalien rangehen und es Risse entstehen und nach ein paar Jahren wieder nachgearbeitet werden muss.
Deshalb sage ich immer, bleibt bei Altbewährten, eine schöne große Keramikfliese Im neuen, modernen Bädern auf Gehrung geschnitten, keine Edelstahlabschluss Schienen mehr wie man es früher hatte, sondern auf Gehrung, das sieht dann auch ganz clean aus, ist ja relativ fugenlos, wenn wir 3 Meter Fliesen nehmen, in der Dusche an jede Wand an jede Seite eine große Fliese es ist robust,: langlebig da Kann man sich auch austoben und weniger ist mehr. Das heißt, Laien, die selber ihr Bad planen, neigen dazu, in der Dusche eine andere Fliese als am Boden und als an den Wänden Weniger ist mehr. Ich verwende meistens immer die gleiche Fliese einheitlich und dann ein bisschen Abwechslung reinbringen durch die Einbauten also durch das Waschbecken, durch die Möbel, durch Beleuchtung, durch besondere Spiegel vielleicht ovale Spiegel aber nicht zu wild werden in den Oberflächen. Und Daniel Korth: wie gestaltet sich jetzt die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten wie jetzt beispielsweise Handwerkern oder anderen Architekten? Sprichst du dich vorher mit denen ab oder läuft es komplett dann über die Bauherren selber? Franziska Kanani: Wenn ich für alle Leistungsphasen beauftragt bin, dann läuft es über mich. Dann ist Daniel Korth: die
Franziska Kanani Ausführungsplanung, wir zeichnen ganz viel detaillierte Ausführungspläne für Bäder wo jeder Zentimeter... Gezeichnet und geplant ist, wo eigentlich keine Fragen mehr offen sein sollten bei den Handwerkern.: Wenn wir mit Bauleitung beauftragt sind, begleiten wir das dann natürlich, dass es dann auch so umgesetzt wird. Gibt aber auch Bauherren, die uns gerade über Instagram bundesweit beauftragen für Badplanung, wo wir Ausführungspläne für Bäder zeichnen und mit diesen Plänen dann eine gute Grundlage haben, selber an die Handwerker heranzutreten. Das heißt, dass, ja, Die Handwerker in diesem Plan entnehmen können, wo kommt das Kabel hin, wie muss ich den Trockenbau, welche Grundkörper kommen rein, wir wollen jetzt die Armaturen alle aus der Wand haben, alles schön versteckt die Thermostate versteckt und in dem Plan ist dann alles eingezeichnet, alle Grundkörper, die verbaut werden, alles durchbemaßt und eigentlich sollte damit ein Handwerker arbeiten können. Daniel Korth: Okay. Ist es denn tatsächlich wünschenswert für dich, dass du so arbeitest auch mit den anderen Handwerkern zusammen oder brauchst das eigentlich gar nicht?
Franziska Kanani Ja, natürlich. Es ist: besser, wenn wir auch die Bauleitung übernehmen, um das Ergebnis am Ende so wie gewünscht zu erzielen. Ich habe jetzt gerade eine Bauherrin, die die Bauleitung selber nehmen wollte aus Kostengründen für ihre Bäder. Und am Ende ist es so, dass sie mich dann doch alle zwei Wochen anruft. Weil sie sagt, ja, die machen jetzt das und das, ist das richtig, ich weiß überhaupt nicht, die Rinne im Boden, die Duschrinne und sieht mir irgendwie nicht ganz richtig aus, ich wollte es doch bodenebenerdendig haben und ja als Laie ist es dann schwierig, schon alleine, wie baut man so eine Nische richtig in der Dusche, wenn damit, gibt es ja jetzt solche Nischen, die auch eine Klappe haben, die befließbar wird, Daniel Korth: wie Franziska Kanani: wird die richtig eingebaut?
Das sind so viele Themen, die sind so komplex geworden. Das ist ja nicht mehr wie früher, ich kachel mein Bad durch, hänge alles davor. Also das ist ja, bis auf einen Zentimeter muss das ja durchgeplant sein mit den ganzen Unverputz-Sachen. Und dann die falschen Grundkörper verbaut, an der falschen: Stelle. Das ist sehr, sehr komplex geworden. Also ich kann es nur empfehlen, bis zum Ende mit einer Fachfirma. Ob es jetzt ein Bauingenieur ist, eine Innenarchitektin einfach jemand, der sich wirklich mit den Themen auskennt. Es wird immer alles komplexer. Wie gesagt, schon alleine mit den auf Gehrung schneiden, was für eine Fuge mache ich da rein? Da sind auch viele Fliesenlieger noch nicht richtig informiert was für eine Epoxy-Fuge kommt bei so einer Fliese auf Gehrung geschnitten und wenn wir weggehen von der klassischen Edelstahlschiene, was halt immer mehr Bauherren auch wollen, um so ein schönes Ergebnis zu bekommen. Und da wird das Thema halt immer komplexer auf der Baustelle. Nicht nur im Bad, auch mit Leuchtung. In ganz vielen Bereichen.
Daniel Korth Jetzt habe ich ja eingangs schon gesagt, du hast ja auch ein eigenes Traumhaus gebaut und da hast du ja auch Bilder auf deiner Webseite. Das ist ja schon sehr speziell und auch sehr ästhetisch wie ich finde, auch von den Fotos her.: Was war dir denn da so wichtig, gerade beim kreativen Prozess? Wie bist du da vorgegangen um das zu bauen? Franziska Kanani: Ja, vielen Dank. Erstmal für die netten Worte zu unserem Bungalow. Wir haben vorher in einem Kaffeemühlenhaus gewohnt was von 1930 war, was wir kernsaniert haben, wo auch nicht viel von übrig geblieben ist, bis auf Fassade und ein paar Wände. Daniel Korth: Und Franziska Kanani: da war es so, dass wir ja sehr viele Treppen laufen mussten mit Wäsche im Waschmaschinenkeller, wie man es halt meistens so hat und mehrere Etagen bis zum Spitzboden. Und das mit zwei kleinen Kindern Dann war noch die Umgebung nicht so schön, wir wollten mehr ins Grüne und da haben wir gesagt, wir möchten nochmal neu bauen, da möchten wir dann alle keine Kompromisse eingehen. In der Sanierung von Elterngebäuden ist es so am Ende muss man ja doch ein paar Kompromisse eingehen, weil man ja die Gebäudehülle nun mal hat, auch wenn man den Kontrast neu aufbaut. Und wir haben gesagt, wir möchten nochmal neu planen von der Pike auf, ohne Kompromisse und komplett durchgeplant. Und das haben wir gemacht in unserem Bungalow, keine Treppen mehr, wir wollten mehr ins Grüne Daniel Korth: Deshalb ist
Franziska Kanani unser: Gebäude zu drei Fassadenseiten komplett aus Glas mit dem Blick in den Wald und wir haben wirklich versucht, jeden Raum und den Grundriss so durchzuplanen dass es einfach optimal ist und Daniel Korth: das Franziska Kanani: ist uns zum Glück ganz gut gelungen. Also bis jetzt würde ich noch nicht wirklich was anders machen. Daniel Korth: Ja, ich meine, das ist ja auch einmalig wenn das Haus dann im Grünen steht und ihr habt ja auch einen Pool vorne und das ist ja auch nochmal so ein Hingucker. Franziska Kanani: Den Pool haben wir noch nicht, der kommt erst noch in den Garten, ist leider noch nicht fertig. Okay. Im Planung auf den Renderings ist er zu sehen, wie er wird, aber wir hoffen, dass wir den dieses Jahr einbauen können, den Pool. Daniel Korth: Mhm. Und das sieht ja sehr ästhetisch aus. Du hast vorhin auch schon gesagt, dir ist es sehr wichtig, dass es sehr clean ist. Und du arbeitest auch viel mit Lichtern Ihr habt oben über der Küche glaube ich auch so einen Lichteinfall. Franziska Kanani: Warum Daniel Korth: ist dir das so wichtig?
Franziska Kanani Also in der Küche: haben wir das Dach ein bisschen höher gesetzt über Küche und Essbereich, damit der große Raum, bei uns ist es sehr, sehr offen, wir haben ein sehr großes Wohnzimmer Wohn-, Küche-, Kochen hat ungefähr 100 Quadratmeter Und da kam mir die Idee, Bereich ein bisschen hochzusetzen um den Raum nochmal zu zonieren Unterteilung zu geben, so ein Raum-in-Raum-Gefühl nicht einfach nur so eine große Halle mit einem drückenden Gefühl von, wir haben zwar höhere Deckenhöhe mit 2,70 Meter, aber wenn der Raum sehr groß ist. Kann das dann sehr drückend wirken. Und da kam mir die Idee, einen Teilbereich, halt ein bisschen ein höheres Dach zu setzen und dann ein Lichtband ringsherum, um zu jeder Tageszeit direkten Sonneneinstrahlung direkten Lichteinfall zu haben. Und das funktioniert auch wirklich super. Wir hatten jetzt hier auch einen Filmdreh in unserem Haus.
Da wurde ein Werbeclip gedreht und die waren so begeistert von dem Licht. Da hat auch gerade die Sonne schön geschienen Und dann durch das: hochgesetzte Dach scheint das halt bis in den ganzen Wohnbereich von morgens bis abends die Sonne rein. Daniel Korth: Was mich und wahrscheinlich auch viele Zuschauer interessieren würde, mit welchen Kosten muss ich denn rechnen wenn ich eine Innenarchitektin beauftrage Franziska Kanani: Ja, das lässt sich pauschal schwierig beantworten Also der Grundriss-Checkup geht ja bei ein paar hundert Euro los. Das ist dann einfach eine Pauschale, womit man auch schon eine sehr, sehr gute Grundlage hat, weil meistens kommen da komplett andere neue Ideen daraus und ich gebe ganz, ganz viele Tipps mit bei dem Grundriss-Checkup. Das ist so das günstigste Einstiegspaket Dann haben wir Pauschalpreise für Badplanungen.
Das geht ungefähr los bei einem normal großen Bad in einem Einfamilienhaus bei ca. 2500 Euro für Entwurf, Ausführungsplanung Bemusterung für so ein Badezimmer. Lichtplanung machen wir auch. Pauschalpreise kann man rechnen ungefähr bei einem normalen Einfamilienhaus von 160 Quadratmetern mit ca.: 2000 Euro. Geht aber weiter nach, wenn man eine Leistungsphase durch will, dass wir dann nach HOAI abrechnen, nach der Gebührenverordnung und da gibt es auch Online-Rechner da kann man sich gut daran orientieren und einfach seine Bausumme eingeben und das spuckt ganz detailliert aus, was die einzelnen Leistungsphasen kosten. Viele Architekten, Innenarchitekten rechnen ja nach der Gebührenverordnung ab Die ist zwar nicht mehr verpflichtend, früher war die ja verpflichtend aber daran orientieren sich die meisten noch Daniel Korth: Und wie viele deiner Projekte werden dann am Ende teurer, weil die Bauherren irgendwas nicht beachtet haben oder nicht auf deine Ratschläge gehört haben?
Franziska Kanani Deshalb werden sie meistens nicht teurer, sondern sie werden eher teurer weil es immer Variante A, B oder C gibt, günstig mittel teuer. Man hat ja immer die Wahl, ob bei der Armatur oder bei dem Velux-Fenster, soll es normales Velux-Fenster sein oder soll es Velux-Balkon sein, wo man raussteigen kann.: Da ist natürlich ein Unterschied von 1.000 zu 5.000 Euro und da habe ich auch oft Bauherren, die sagen, oh, das kann ich ja nicht irgendwann nachrüsten und das mache ich ja nur einmal und sind dann nicht so bereit, Abstriche zu machen und haben dann am Ende die Wundermütze auf, warum alles teurer wird, wenn man natürlich sich immer für die teuerste Variante entscheidet. Das ist eher, klar auch gibt es Unvorhergesehenes das ist aber eher so das Budget von, ich sag mal, so 10 bis 20 Prozent sollte man als Proverein planen und damit kommt man auch ganz gut hin für unvorhergesehene Sachen. Aber das ist am Ende oft teurer, liegt daran, dann werden doch teurere Fliesen genommen, teurere Türen als ursprünglich mal angesetzt. Daniel Korth: Okay, wenn du jetzt Laien Tipps geben würdest, die jetzt selbst versuchen möchten, einen Raum umzugestalten, welche wären das? Franziska Kanani: Ja auch weniger ist mehr, Daniel Korth: viele
Franziska Kanani übertreiben es dann einfach, vielleicht: auch erstmal einfach, wenn man das Haus neu bezieht darin wohnen und wirken lassen und Daniel Korth: nicht Franziska Kanani: gleich alles komplett durchplanen mit Möbeln oder Einrichtungen, sondern erstmal ein bisschen leben und schauen, wie nutze ich den Raum dann richtig und dann erstmal erleben von Sonne vom Tagesablauf her. Und dann nach und nach sich Zimmer für Zimmer final fertig gestalten und einrichten. Und was ich noch mitgeben kann als Tipp ist Form follows Function. Daniel Korth: Das Franziska Kanani: ist so eine abgetroschene Redewendung, aber es ist wirklich einfach so. Ich bin immer für Ästhetik und für Design, aber die Funktion sollte immer im Vordergrund stehen. Ein gutes Beispiel ist Galerie. Alle möchten im Neubau eine Galerie haben. Das sieht man immer in den Reels, in Instagram. Schöne offene Wohnräume mit einer großen Galerie nach oben. Und dann habe ich aber auch viele Grundriss-Check-Ups, wo sich bei mir Bauherren melden nur wegen ihrer Galerie. Was kann ich machen?
Wie ist Katastrophe?: Akustisch Es schallt es ist für die Kinder, die werden wach wenn die abends mit Besuch sitzen. Da ist es wieder der Fall vom Follows-Function, lieber auf Galerie verzichten, wenn Kinder mit im Spiel sind, weil es akustisch einfach oft eine Katastrophe ist im Neubau, weil wir die Türen schließen nicht mal wie früher wegen Ruhe Wenn wir die Lüftungsanlage haben, kommt die Akustik dann durch die Tür rein. Und wenn dann eine offene Galerie ist und abends mit Besuch gesessen wird, ja, und es hört sich einfach auch von der Akustik nicht gut an, wenn man keine teure Akustikdecke einbaut. Und da ist wieder mein Punkt vom Follows-Function. Erst die Funktion, man muss da drinnen gut leben können. Und dann schauen, kriege ich wirklich eine Galerie rein? Habe ich das Geld, das auch so auszuführen, dass ich damit leben kann? Eine teure Akustikdecke, besondere Türen und so weiter Oder lasse ich sie lieber einfach weg? Als wenn sie dann ein Jahr später bei mir sich melden und sagen, was kann ich machen? Am liebsten würde ich wieder umbauen und möchte keine Galerie mehr haben.
Daniel Korth Ja, aber das sind gute Tipps Jetzt habe ich noch eine: letzte Frage. Wie fühlt sich das denn für dich an, wenn ein Kunde jetzt das fertige Ergebnis sieht? Also was bedeutet dieser Moment für dich persönlich? Franziska Kanani: Ja, das ist immer das Schönste, wenn es dann fertig ist und die Bauherren kommen und einziehen und sich dann bei mir melden dass sie so glücklich sind und sich daran jeden Tag erfreuen und es alles so geworden ist, wie sie sich vorgestellt haben und ich habe eigentlich noch nie Bauherren gehabt, die auch gesagt haben, nee, das würden wir jetzt anders machen und das war keine gute Entscheidung. Sie sind alle bisher immer super happy mit ihrem Ergebnis und ihrem Haus. Daniel Korth: Sehr schön. Naja du bist ja auch innovativ und du setzt ja, wie du gesagt hast, auch dann mal auf andere Farben andere Stoffe und das führt dann eben dazu, dass man dann auch nochmal positiv überrascht wird von dem Mut, den du dann ans Werk legst sozusagen.
Franziska Kanani Ja, genau. Einfach mal anders denken, out of the box, komplett anders rangehen Auch im Neubau, wenn: viele mit dem Bauträger ein Grundriss bekommen, die sind ja oft flexibel Daniel Korth: und Franziska Kanani: sagen, ihr könnt da selber noch irgendwie Wände hin und her schieben. Einfach mal komplett anders denken, als wie es immer so die Häuser von der Stange gibt. Und Ganz anders rangehen. Vielleicht den Eingang auf die andere Seite setzen und gucken, ob sich da nicht was ganz Neues ergibt an der Aufteilung her und man da vielleicht eine viel innovativere, modernere Küche reinbekommt durch eine andere Anordnung und Einfach mal ein leeres Blatt und nochmal neu denken. Daniel Korth: Sehr gut. Wer jetzt mehr erfahren möchte über Franziska, über die Projekte der schaut einfach unten in die Beschreibung Da verlinke ich deine Webseite und auch nochmal den Instagram-Kanal Da hast du ja auch ganz viele Projekte die du da vorstellst Und da kann jeder dann mal gucken. Und ich verlinke auch noch einige Artikel von Wohnen und Finanzieren. Und Franziska, ich danke dir sehr herzlich für das sehr angenehme Gespräch. Franziska Kanani: Ich danke vielmals.
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