"Wichtige Schritte beim Immobilienkauf: Darauf sollten Sie achten!" - Interview mit Dirk Mendritzki

Shownotes

In dieser Episode von "Fundament und Finanzen" diskutiert Daniel Korth mit dem Experten Dirk Mendritzki die entscheidenden Schritte beim Kauf einer Immobilie.

Im Gespräch geht es um die Bedeutung einer soliden Finanzplanung, den Ablauf beim Immobilienkauf, und die Fragen sowie Fallstricke, die potenzielle Käufer unbedingt beachten sollten.

Außerdem wird darüber diskutiert, ob es sinnvoller ist, eine Immobilie zu vermieten oder zu verkaufen, sowie die aktuellen Entwicklungen auf dem Zinsmarkt und deren Auswirkungen auf die Immobilienfinanzierung.

Dirk Mendritzki bringt seine über 30-jährige Erfahrung in der Finanz- und Bauplanung ein und gibt wertvolle Einblicke und Empfehlungen.

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Daniel Korth: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Fundament und Finanzen, dem Podcast vom Informationsportal Wohnen und Finanzieren. Mein Name ist Daniel Korth und in der heutigen Episode geht es um den Prozess beim Haus- bzw. Wohnungskauf. Worauf sollte ich besonders achten? Wo liegen die Fallstricke? Und darüber hinaus geht es um die Frage... Ob die Immobilie besser vermietet oder verkauft werden sollte. Über diese spannenden Themen spreche ich heute mit Dirk Mendritski. Er betreut seine Kunden seit über 30 Jahren in der Finanzplanung und Baufinanzierung und damit ist er genau der passende Gesprächspartner für dieses Thema. Zunächst aber herzlich willkommen bei Fundament und Finanzen Herr Mendritski. Schön, dass Sie da sind. Dirk Mendritzki: Schön, dass ich dabei sein darf. Daniel Korth: Ja, wir haben heute besonders spannende Themen, wie ich finde, die natürlich auch so ein bisschen kleinteiliger sind. Bevor wir auf die Themen zu sprechen kommen, lassen Sie uns erstmal über Finanzplanung sprechen. Sie sind ja seit über 30 Jahren in der Finanzplanung tätig Da würde mich jetzt mal an der Stelle interessieren, was macht denn eine gute Finanzplanung aus Ihrer Sicht aus?

Dirk Mendritzki Man sieht es mir schon an, das sind mittlerweile 35 Jahre, da ich hier: in der Finanzbranche tätig bin. Also wir haben natürlich auch mit dem Team mal gesprochen, was macht eine gute Finanzplanung aus und wir sind darauf gekommen, den richtigen Berater von Anfang an zu finden.

Und zwar einen Berater zu finden, der... Sich vielleicht mit allen themen der finanzbranche beschäftigt das kann sein das thema altersvorsorge das kann sein das thema eigentum und dass wir heute auch geht das kann auch sein vermögen aufzubauen und da mit dem richtigen ansprechpartner an der seite eine finanzplanung zu begehen das heißt wir haben uns da mal zum motto gemacht sicher zum ziel oder sicher ankommen ganz wichtig das bedeutet Dem kunden am anfang aktiv zuzuhören welche wünsche und ziele hat er wünsche zum beispiel kurzfristig mittelfristig und langfristig und im prinzip darauf mit dem kunden einzugehen wie wir das ganze begehen können es gibt ja kunden die sehr jung sind aus der ausbildung raus sind und sagen ich verdiene mein erstes geld die haben ja ganz andere ziele wie diejenigen die schon: Mitten im Leben stehen, im Berufsleben stehen. Und da geht es dann darum, mal hinzuhören, was möchte der Kunde und dann daraufhin eine Planung auszuarbeiten, die wie gesagt kurzmittel- und langfristig ausgelegt ist. Daniel Korth: Und gerade bei der Immobilienfinanzierung da gibt es ja eine Menge, die man beachten sollte. Darüber wollen wir ja heute auch sprechen. Was ist denn so der wichtigste Schritt beim Immobilienkauf? Worauf sollte ich da konkret achten wenn ich jetzt den Plan gefasst habe, dass ich mir eine Immobilie kaufen möchte? Dirk Mendritzki: Beim Immobilienkauf steht es natürlich an erster Stelle zu schauen, wie Kaufe ich die Immobilie für mich ganz alleine oder plane ich schon mit einer Partnerin In der Regel ist es schon mit der Partnerin zusammen. Dann vielleicht doch mal in den Fokus stellen, wie sieht es mit Familienzuwachs aus? Das heißt dann, damit man auch eine entsprechende Größe von Anfang an hat und nicht im Prinzip, ja... Etwas anfängt, dann ist es dann zu klein und muss es später wieder verändern. Das heißt, von Anfang an die richtigen Schritte zu gehen.

In der Regel ist es so, dass: wir tatsächlich mehrheitlich Kunden haben, die das halt mit der Partnerin oder schon ein weiteres Pärchen zusammen dann auch planen entscheiden natürlich dann auch in erster Linie Die Budgetplanung, hier sollte natürlich dann schon drauf geachtet werden, was kann ich mir leisten? Und hier sollte schon von Anfang auch der Berater mit dabei sein, um einfach mal zu schauen, was für ein Einkommen habe ich, wie hoch sind meine monatlichen Ausgaben? Denn die Ausgaben bleiben in der Regel immer die gleichen, sprich zum Beispiel Abos fürs Handy, Abos für die Bundesliga. Hoffentlich Schalke, denn diese Kosten bleiben ja immer bestehen. Und was sich halt nur ändert, ist die Mietsituation ins Eigentum. Ja, die Miete entfällt, die Nebenkosten der Miete entfallen. Dafür kommen dann die Raten für die Finanzierung und natürlich auch noch die Bewirtschaftungskosten hinzu. Das heißt, hier spielt schon der Berater eine wichtige Rolle, um mal zu schauen, kann ich mir das eigentlich erleisten?

Der nächste Schritt ist natürlich dann Lage, Lage Lage zu schauen. Wo ist mein Arbeitsplatz?: Passt die Immobilie zu der Lage auch? Wie ist die Lage überhaupt strukturiert? Habe ich zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe? Kindergärten wenn später mal Nachwuchs kommt, Schule in der Nähe? Also auch ganz wichtige Punkte, die hier eine wesentliche Rolle spielen sollten. Daniel Korth: Mhm. Und wenn ich jetzt die Punkte alle für mich gedanklich abgehakt habe oder womöglich dann sogar auch vom Blatt Papier, was ja deutlich besser dann auch ist, wenn ich jetzt auf die Immobiliensuche gehe und mir ein paar Immobilien anschaue, welche konkreten Fragen sollte ich denn bei diesem Prozess unbedingt beachten? Dirk Mendritzki: Okay, der erste Termin wäre ja wahrscheinlich ein Makler der ein Objekt anbietet oder halt der Privatkäufer. Das heißt, der erste Schritt wird sein, dass man sich die Immobilie besichtigt Ich vergleiche das immer wie mit dem Autokauf. Als erstes schaue ich mir das Auto an, das Auto gefällt mir, das Auto ist gepflegt.

Ich muss an dem Auto eigentlich so großartig gar nicht machen. Sprich jetzt kommt das Thema Immobilie, ich schaue: mir die Immobilie an, natürlich auch das Baujahr spielt ja eine wesentliche Rolle, sind Reparaturarbeiten notwendig sind Modernisierungsarbeiten notwendig Die sind ganz entscheidend. Und wenn mir dann das Ganze gefällt, dann ist der nächste Schritt, jetzt wie beim Auto, Ich möchte mir den Fahrzeugbrief einfach anschauen. Sprich hier ist der Grundbuchaussuch ganz entscheidend, weil hier stecken manchmal Stolpersteine drin, die nachher die Finanzierung vielleicht sogar unmöglich machen. Thema Erbbaurecht, Thema, was wir hier in der Region Recklinghausen sehr häufig haben, sind Bergschäden, die dort eingetragen sind im Grundbuch. Das heißt, auch hier ist wieder der Berater ganz wichtig, der diese Dinge, weil der Kunde kennt sich ja damit in der Regel gar nicht aus, sondern der Berater ist schon mal hier ganz wichtig da, Den man zur Hilfe nimmt, der sich dann halt um diese Dinge kümmert um zu prüfen, steht dem Erwerb später nichts im Wege.

Daniel Korth Ja, das sind ja einige Sachen, die man da beachten sollte. Jetzt habe ich aber meine Immobilie gefunden und ich möchte: jetzt eine Baufinanzierung in Anspruch nehmen. Wie muss ich dann vorgehen, wenn ich jetzt einen Kredit von der Bank haben möchte? Was gibt es da für Details, auf die ich unbedingt achten sollte? Ja, Dirk Mendritzki: also als erstes ist wieder die Budgetplanung ganz wichtig, das heißt wir schauen jetzt der Kaufpreis, ganz entscheidend sind natürlich auch die Nebenkosten, wir haben hier in Nordrhein-Westfalen mit dem höchsten Grunderwerbsteueranteil von 6,5 Prozent, das heißt wir betrachten jetzt die Nebenkosten sprich Grunderwerbsteuer, die Notar- und Gerichtskosten und wenn Maklerkosten anfangen natürlich auch die Maklerkosten, die hier in die Budgetplanung natürlich mit einfließen sollten, dann ist natürlich auch die Frage wie viel Eigenkapital kann ich Mit in diese Finanzierung einbringen, die ja nachher ganz ausschlaggebend sind für die monatliche Rate der Finanzierung und natürlich am Ende auch für die gesamte Laufzeit. Diese Dinge sollte man auch schon im Vorfeld prüfen und dann halt festlegen, mit dem Berater gemeinsam kann ich diesen Schritt gehen in die Finanzierung.

Daniel Korth: Und wenn ich jetzt die Baufinanzierung habe, dann kann ich mich auch konkret um diesen Grundstücks- und Immobilienkauf kümmern, nicht vorher, Dirk Mendritzki: oder? Ganz genau. Das heißt, man legt das Budget einfach fest, lässt sich natürlich auch, bevor man diesen nächsten Schritt, Gehen vielleicht von dem Berater oder von der Bank eine sogenannte Finanzierungsbestätigung geben, das heißt eine Vorprüfung findet hier statt, ob der Kunde auch tatsächlich finanzierbar ist, sprich zum Beispiel Schufa ist hier eine ganz wichtige Rolle, bevor man irgendwelche Verträge eingeht, sollte man prüfen, ist das alles in Ordnung, steht der Finanzierung nichts im Wege. Dann wie gesagt, würde ich den nächsten Schritt gehen, dass man dann natürlich in die technischen Unterlagen anschaut. Ist denn da auch alles in Ordnung und kann dann im Prinzip den nächsten Schritt weitermachen. Daniel Korth: Jetzt gab es ja in den letzten anderthalb Jahren auch eine Menge Änderungen am Zinsmarkt.

Das hat natürlich auch einen hohen Einfluss auf eine Immobilienfinanzierung. Wie hat sich das denn bei Ihnen bemerkbar gemacht? Also: sind die Leute deutlich zurückhaltender geworden jetzt beim Thema Baufinanzierung? Dirk Mendritzki: Ich muss da noch weiter zurückgucken in die Zeit 2013, 2014, wo wir wirklich eine Bruchlandung mit den Zinsen hingelegt haben. Wir sind ja nahe an die 0,1 Prozent gekommen und das hat ja einen wahnsinnigen Boom ausgelöst Also hat man gar nicht mehr nach Preisen geschaut man hat nur noch geguckt Eigentum zu erwerben weil die Zinsen so niedrig waren und dementsprechend sind natürlich auch die Immobilienpreise und das auch ganz deutschlandweit natürlich in die Höhe geschossen.

Überteuert sogar teilweise auch. Und dann kam ja halt der Knick das war 2022, 2021, 2022, wo der Markt sich kräftig nach oben wiederentwickelt hat, wo dann die Zurückhaltung dann doch durchgegriffen hat. Das heißt, jetzt erleben wir ein Zurückkommen der Immobilienpreise. Es gibt natürlich dann Lagen die ansteigen Immer noch sehr teuer sind, aber hier in unserer Region merkt man noch deutlich, dass die Immobilienpreise kräftig zurückkommen, weil auch die Banken heute, und das steht auch im: Mittelpunkt, natürlich auch darauf achten, welche Finanzierung, welches Risiko gehe ich mit der Immobilie und mit dem Kunden auch ein und natürlich dann auch die Bewertung der Immobilie durchführen und wenn es dann zu teuer angeboten wird, dann wird der Kunde natürlich darüber informiert und so erleben wir momentan auch ein Zurückkommen der Preise. Und auch ein leichtes Absinken der Zinsen und alles was in den letzten Jahren nicht gemacht wurde, wir merken das jetzt im Prinzip, der Kunde hat einen Nachholbedarf denn das Thema Eigentum erwerben ist immer noch mit an erster Stelle und wir sehen jetzt also ein kräftiges Anwachsen der Finanzierung und der Käufe wieder hier auch in unserer Region. Daniel Korth: Spielt das Thema Sanierung eigentlich dann auch bei den Baufinanzierungen, die Sie abschließen eine große Rolle?

Dirk Mendritzki Der Wunsch nach einer Sanierung ist natürlich groß, jeder möchte seinen grünen Fußabdruck irgendwo im Boden liegen sehen. Das ist die eine Seite, die andere Seite ist jedoch dann der Preis. Ja: wo fange ich mit meiner sanierung an wo hört das ganze auf die politik die hat jetzt ja einiges bewegt oder einiges möglich gemacht aber trotzdem muss man immer abwägen lohnt es sich dann noch diese komplett sanierung zu machen sprich mal wärmedämmung umstellung der heizungsanlage et cetera oder Dann verzichte ich auf diese ganzen Maßnahmen, modernisiere von innen. Also natürlich möchte man immer ein schönes Haus haben, ist immer eine Frage des Preises. Was wir dann heute oder sehr häufig hier erleben ist dann, dass man erst den Wunsch äußert aber dann doch den Schritt wieder zurück geht und sagt, naja, dann ist es doch ein bisschen zu teuer und wir lassen das mal mit der Fassade sein, das Dach hält ja auch noch. Das ist tatsächlich dann auch die Realität hier. Daniel Korth: Okay. Gibt es denn grundlegende Unterschiede zwischen dem Kauf eines Hauses und einer Wohnung oder ist es relativ ähnlich

Dirk Mendritzki Ja doch, es gibt wesentliche Unterschiede Zum Beispiel ein Unterschied sind die Verpflichtungen, die ich beim Kauf einer Eigentumswohnung habe,: denn ich kaufe mich in eine Wohneigentümergemeinschaft hier ein und muss mich natürlich dem beugen, was schon festgelegt wurde. Dann natürlich auch die Nutzungsrechte, die ich habe. Das heißt, wenn ich eine Wohnung kaufe, je nachdem ob sie im Obergeschoss oder im Erdgeschoss ist, muss man genau schauen, habe ich ein Nutzungsrecht auch an dem Garten, an der Terrasse oder halt nur an dem Balkon, was natürlich beim Haus nicht der Fall ist. Beim Haus habe ich, das ist mein Eigentum und ich kann auch bestimmen. Bei einer Eigentumswohnung unterlege ich, wie gesagt, der Gemeinschaft und was die Gemeinschaft beschließt das muss dann auch durchgesetzt werden. Daniel Korth: Okay. Und wenn ich jetzt alle Schritte umgesetzt habe, was sollte ich unbedingt bei der Abwicklung und bei der Übergabe der Immobilie unbedingt auf dem Zettel haben und nicht vergessen?

Dirk Mendritzki Okay, Thema Eigentumswohnung ist ganz wichtig, dass man da dann natürlich schaut, bin ich bereit, diese Dinge einzugehen. Ich schaue mir natürlich bei der Eigentumswohnung, sollte auch vorher schon passieren, die Protokolle der Eigentümergemeinschaft an, steht etwas an,: an Sanierung und so weiter. Ist da was angedacht, ja oder nein damit ich dann kalkulieren kann. Grundsätzlich bei dem Übergang geht es natürlich darum, das heißt der Übergang findet ja schon, oder der erste Schritt ist ja der Notartermin, das heißt der Kaufvertrag findet hier statt. Da sollten natürlich schon die Dinge feststehen die Finanzierung sollte genehmigt sein, die sollte schon vorliegen damit nicht nachher nach dem Kauf es Probleme gibt, dass die Bank vielleicht sogar ablehnt oder absagt Also das heißt, die Finanzierung erster Linie muss abgeschlossen sein. Dann kann ich den Kauf beim Notar machen. Wichtig sollte sein, dann kommt das Budget, das ja geplant wurde im Vorfeld, weil es kommen jetzt die ersten Kosten auf mich zu, denn die erste Rechnung die ich bekomme, ist in der Regel vom Notar oder wenn ein Makler dabei ist vom Makler und dann kommt irgendwann die Grunderwerbsteuer.

Das heißt, dieses Geld sollte schon vorhanden sein, um die ersten Rechnungen zu bezahlen. So dann kommt irgendwann die die übergabe des hauses das heißt der kaufpreis wird hier fällig ob es jetzt die eigentumswohnung ist oder das haus es: ist das heißt da wird jetzt der kaufpreis gezahlt gegen zum beispiel schlüssel übergabe das ist so die regel und hierbei sollte ich einfach darauf achten welchen schlüssel bekomme hat sich an dem zustand der immobilie etwas verändert ist etwas kaputt gegangen beim umzug vielleicht was man nachher noch mit dem verkäufer besprechen müsste ja ansonsten gibt es den schlüssel Und einen herzlichen Glückwunsch. Daniel Korth: Okay, und gibt es dann in den zehn Jahren danach auch noch wichtige Punkte, die ich beachten sollte Dirk Mendritzki: Sie sollten die Raten pünktlich zahlen. Nein, im Prinzip ist es so, dass Sie natürlich bei Hausübergabe so diese technischen Sachen wie Zähler ablesen das Normale wenn Sie einen Makler in der Hand haben, der übernimmt das alles für Sie. So, Sie ziehen ins Haus einfach ein. Ja, und es sollte hoffentlich alles funktionieren dass Sie das Haus noch nach zehn Jahren behalten können. Ja. Sehr schön.

Daniel Korth Sie haben eben schon über die positive Wertentwicklung bei Immobilien in den letzten 15 Jahren gesprochen und in vielen Regionen ist es ja so, dass viele: Immobilienbesitzer vor der Frage stehen, sollte ich jetzt die Immobilie zu hohen Preisen verkaufen oder sollte ich sie eher vermieten? Wie sehen Sie das? Dirk Mendritzki: Ich denke, das hat auch zu tun mit der allgemeinen Lebensphasenplanung, die man so hat. Immobilie verkaufen wird ja dann Sinn machen, wenn zum Beispiel finanzielle Mittel nötig sind. Das heißt, ich bin jetzt in einem gewissen Alter und habe noch Ziele und Wünsche, zum Beispiel mein Haus in Spanien oder im Süden irgendwo oder ich möchte Weltreisen, Schiffsreisen machen, dafür brauche ich Geld. Dann kann ich natürlich überlegen zu sagen, ja, ich möchte Immobilien natürlich dann verkaufen, um halt die finanziellen Mittel zu haben, um mir diese Dinge dann im Alter auch erlauben zu können. Ein nächster Punkt ist natürlich das Thema Erbschaft. Habe ich Erben, die später auch mal das, was ich hinterlasse, auch noch ausgeben zu können?

Wenn ich keine Erben habe... Dann empfehle ich auch meinen Kunden natürlich, das Geld flüssig zu machen und das Geld auch auszugeben. Habe ich: keine oder habe ich Erben, kann, kann ich noch darüber nachdenken zu sagen, mir geht es finanziell momentan sehr gut. Die Mieteinnahme die ich durch das Objekt bekomme, die würde mich auch noch ausreichend finanziell unterstützen. Dann behalte ich das Objekt natürlich noch. Aber auch natürlich ein Verkauf der könnte in die Überlegung einfließen, Thema Sanierung Irgendwann ist die Immobilie 30, 40, 50, 60 Jahre alt, dann fangen die ersten Krankheiten einfach an, die Heizung muss erneuert werden, die Fenster müssen raus und dann ist die große Frage, möchte ich mir das dann noch im hohen Alter antun oder sage ich einfach, ich verkaufe die Immobilie. Ich denke, das sollte man mit dem Kunden im Einzelnen besprechen. Da jetzt einen wirklichen Tipp herauszugeben ist immer sehr schwierig, weil jeder Mensch hat so seine eigenen Vorstellungen und eigene Bedürfnisse. Ich habe sehr viele Kunden, die genießen später das Geld, machen Schiffsreisen oder gehen tatsächlich in die Richtung Süden genießen da eine kleine Wohnung als Rückzugsort.

Bei anderen wie: gesagt, stehen Kinder oder Erben mit im Hintergrund, die das Ganze weiterführen können. Also ich denke, diese Gespräche die würde man dann einzeln führen, um auf die Bedürfnisse mal einzugehen mit dem Kunden. Gibt es da eigentlich Daniel Korth: Unterschiede zwischen dem Verkauf eines Einfamilienhauses und einer Wohnung und auch von den Argumenten her oder ist es da relativ ähnlich? Dirk Mendritzki: Also der Verkaufte sollte schon eine Berücksichtigung finden, ist die Immobilie in der Vermietung gewesen? Ja Das heißt, wenn ich jetzt ein Objekt verkaufe, was in der Vermietung steht, sollte ich hier die sogenannte steuerliche Frist abwarten, diese 10-Jahres-Mindesthaltung abwarten, damit ich die Immobilie auch dann steuerfrei veräußern kann.

Das steht an erster Stelle. Natürlich auch dann die große Frage, wenn ich eine Immobilie verkaufe, die damals finanziert wurde und es kommt zum Verkauf gibt es die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, die ich an die Bank zahlen muss, auch hier. Könnte man einfach mal schauen und zu sagen Mensch, das: Darlehen läuft ja in zwei, drei, vier Jahren aus, lass uns die Zeit noch warten, dann ist diese Entschädigung, die wir an die Bank zahlen nicht ganz so hoch. Daniel Korth: Und wie sieht es mit CO2 Steuer für Vermieter aus? Ist das auch ein Argument für den Immobilienverkauf Dirk Mendritzki: Ja gerade schon angesprochen, wir müssen natürlich noch auf die Politik schauen. Wir haben jetzt durch die jetzige Regierung, haben wir vieles gesehen, was ja auch viele treue umgesetzt haben. Jetzt stehen wir vor einem, vielleicht einem Regierungswechsel. Und wir wissen gar nicht, was die neue Regierung macht. Ich habe so immer die älteren Häuser im Fokus. Aus unserer Region sind das die alten Zechenhäuser, die um die 1920, 30, 40 gebaut wurden, die natürlich jetzt sanierungsbedürftig sind. Aber genau in diesen Häusern leben heute Menschen, die wahrscheinlich schon in Rente sind.

Die schon Rente beziehen, die haben gar nicht mehr die großen finanziellen Mittel, um das Haus großartig zu sanieren.: Einmal auf das, auf der Seite und als nächstes stehen auch die Banken hier im Weg. Kaum eine Bank finanziert noch ältere Menschen, die schon in Rente sind. Natürlich gibt es noch Finanzierung und hier muss man einfach mal abwägen, verkaufe ich diese Immobilie Weil die CO2-Steuer oder der Verbrauch der Immobilie einfach weiter ansteigt. Aber dann ist die große Frage, wo gehe ich dann hin? Auch wir haben ja die Situation hier bei uns in Recklinghausen in ganz Deutschland, dass Mieten nicht ganz günstig sind. Also es ist auch hier mit dem Kunden einzeln abzusprechen, macht es Sinn die Immobilie zu verkaufen, weil sie halt einfach alt ist oder macht es einfach Sinn in der Immobilie zu bleiben und da meinen Lebensabend zu genießen.

Das ist eine ganz schwierige Frage ist das, ich komme aus einer Generation, wo mein Vater ein Haus gebaut hat, in der Regel baut der Deutsche ein Haus im Leben, das ist er stolz drauf. Und dieses Haus später mal zu verkaufen fällt vielen Menschen schwer. Es gibt auch andere Menschen, die haben: Immobilienbesitz mehrere Häuser, da fällt der Verkauf gar nicht mal so schwer. Also hier müsste man auch wirklich einfach mal schauen, macht es Sinn? Im Alter, natürlich wenn das Thema Pflege ansteht dann ist es natürlich logisch dass man dann sagt, man trennt sich von dem Haus, weil ich in die Pflegebedürftigkeit rutsche, ja. Aber hier sollte man wirklich individuell auch mit jedem Kunden drüber sprechen, auch hier mal genau hinhören, was sind eigentlich so seine Wünsche und Ziele für die letzten Jahre. Also eine grundsätzliche Aussage zu sagen, kaufen, verkaufen, die kann ich hier gar nicht geben. Daniel Korth: Ja, gerade beim Thema Vermietung spielt da natürlich auch noch mit rein, man muss sich um vieles selber kümmern und das wollen viele eben auch nicht und das sollte man dann eben auch nochmal berücksichtigen.

Dirk Mendritzki Ganz genau, klar, es kann natürlich sein, dass der Kunde sagt, um die Vermietung möchte ich mich nicht direkt kümmern, da gibt es die Möglichkeit über eine Hausverwaltung, die kümmern sich einfach um alles, kostet auch ein bisschen Geld, aber es gibt natürlich auch Kunden, die dann sagen, ich möchte mich jetzt von meinen Immobilien, jetzt haben wir den Kunden der ja mehrere Immobilien einfach hat, der: sagt, ich möchte mich davon trennen weil ich einfach andere Ziele jetzt im Alter habe, ja, das ist ganz klar. Daniel Korth: Also das heißt, man sollte sich genau vor Augen führen, welche Ziele habe ich in den kommenden 10 bis 15 Jahren. Das spielt dann natürlich beim Immobilienkauf mit rein, aber eben auch beim Verkauf und bei der Vermietung. Und wenn ich dann ins Ausland gehen möchte und meinen Lebensabend in der Sonne genießen möchte, dann ist es natürlich ein bisschen schwierig mit der Vermietung. Geht auch, aber es ist dann nochmal eine andere Voraussetzung. Wie handhaben Sie denn persönlich Ihre Finanzplanung? Auch mit Immobilien oder mit Aktien? Wie gehen Sie da vor? Dirk Mendritzki: Ich habe das Glück, dass ich damals schon als kleines Kind mit Aktien großgezogen wurde. Das ist so typisch wie in Amerika. Wenn in Amerika ein Kind geboren wird, dann bekommt es Aktien in die Wiege gelegt und freut sich mit 18 Jahren.

In Deutschland ist es mittlerweile gar nicht mehr so, dass das Sparbuch da eine große Rolle spielt, aber auch hier gewinnen die Menschen immer mehr Zuspruch in Aktien Investment ich meine große thema ist investment zu investieren wir müssen heute: ja lange in die zukunft gucken wir hoffen ja dass sie sehr lange leben und dann reden wir von 40 50 und 60 jahren und hier ist eine breite streuung eigentlich die ideale dass man natürlich sagt immobilie in deutschland hat immer langfristig an wert gewonnen wenn sie vernünftig behandelt wurde Daniel Korth: Das Dirk Mendritzki: Thema Aktien ist etwas sehr Spekulatives, ich will mal so ein bisschen in die Anrichtung gehen, Investmentfonds, man hört immer mehr jetzt ETFs, das sind so die Sachen, da kann ich langfristig auch schönes Vermögen aufbauen, aber auf der anderen Seite immer Festgeld im Auge halten, weil es kommen auch mal schlechte Zeiten, schlechte Tage, wo ich einfach Geld benötige, sei es durch Krankheiten, sei es durch andere Ereignisse in meinem Leben, wo ich dann auf Geld zurückgreifen muss und dann spielt das Festgeld natürlich auch eine wesentliche Rolle. Aber da wir langfristig schauen, ist eine breite Streuung die ideale.

Daniel Korth Wenn man nur eine MOB hat und sich nicht weiter um das Thema Altersvorsorge kümmert dann hat man natürlich einen riesengroßen Klumpen im eigenen Portfolio und: das erschwert es dann später. Richtig, weil sie können das Haus nicht essen, das muss dann liquidiert werden. Ja genau. Zum Abschluss, was sind denn so die drei wichtigsten Punkte, die Zuschauer jetzt bei der persönlichen Finanzplanung mit Immobilien mitnehmen sollten? Ja, Dirk Mendritzki: also als Fazit würde ich sagen, bei der Budgetplanung ganz wichtig, das Budget festzulegen zu schauen, wie ist meine Eigenkapitalquote, ich muss die Nebenkosten berücksichtigen.

Dann gibt es ja eine Faustformel wo man sagt, man sollte die Bei der finanzierung mit zehn bis zwanzig prozent eigenkapital arbeiten um halt eine sehr günstige zinsrate zu bekommen auch einen günstigen zinssatz zu bekommen das sieht die bank übrigens auch sehr gerne dass man sich das risiko teilt ein teil bringt er bringt der darlehensnehmer mit an eigenkapital die restlichen darlehensmittel kommen von der bank das heißt eine vernünftige budgetplanung sollte ganz wichtig sein die lebensphasenplanung sollte man auch im auge halten was kann alles passieren Thema Absicherung, bei Tod eines: Darlehensnehmers ist meine Familie abgesichert. Hier greift das Thema Risikoversicherung. Dann gibt es das Thema Berufsunfähigkeit, auch ein ganz wichtiges Thema, weil wir haben seit 1961 hat der Gesetzgeber ja den Berufsstand etwas verändert. Und hier wird man ja auch dazu angehalten, privat vorzusorgen, damit im Fall einer Berufsunfähigkeit, also wenn ich länger als 50 Prozent meinen Beruf nicht mehr ausüben kann, abgesichert bin. Das ist ganz wichtig. Ja, Thema Arbeitslosigkeit könnte sollte man auch ins Auge fassen. Was passiert bei der Arbeitslosigkeit? Kann ich mir die Immobilie dann noch die nächsten Monate erlauben Das ist ganz wichtig. Ja, dann natürlich das Thema. Zweiter Punkt wäre Lage, Lage Lage, die Immobilie da zu finden, Die an meinem Arbeitsplatz halt ist, die halt in unserem Lebensmittelpunkt auch stehen bleiben kann.

Wir haben auch viele Kunden, die die Arbeitsplätze wechseln Das ist immer wieder ärgerlich wenn ich dann wieder verkaufen muss, wieder woanders hinziehen muss. Also schaue ich hier auf die Lage der: Immobilie, sprich auch das, was drumherum ist, wie Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten Schulen und so weiter Ja, dann natürlich auch ganz zum Schluss das Thema Finanzierung, wie lange sind meine Zinsen festgelegt, welche Überraschungen habe ich zu erwarten unterwegs, auch hier wenn wir mit dem Berater reden, was könnte passieren, wenn die Zinsen auslaufen also Thema Baufinanzierung, Zinssicherheit, Zinsverschreibung über einen längeren Zeitraum, auch der ist ganz wichtig. Daniel Korth: Ja und wo Sie es gerade angesprochen haben mit dem Thema Lage, Lage Lage, gerade bei Ihnen in der Region, da gab es ja auch einen Strukturwandel der sich ja auch sehr stark auf das Thema Immobilien ausgewirkt hat, gerade wo die ganzen Zechen dann zugemacht wurden, dann gab es ja immer weniger Arbeitsplätze und das sind natürlich auch Sachen, da muss man komplett umsatteln und wenn man eine Immobilie dann hat, dann muss man eben schauen, in welche Richtung das geht.

Dirk Mendritzki Richtig, richtig. Also wir haben tatsächlich hier, aus meiner Vergangenheit heraus, haben wir irgendwann einen sogenannten eine Abwanderung: gehabt. Ja da haben so kleinere Städte ringsherum haben dann natürlich Baugebiete entwickelt, da sind auch viele dann rausgezogen und irgendwann hat aber auch die Stadt selber wieder gesagt, wir möchten die Menschen wieder zurück haben. Dann ging das wieder hier in den Kreis hinein. Also man merkt dann tatsächlich, wir haben immer wieder einen Verschieben nach links und nach rechts. Wir sehen ja heute in den großen Städten wie Berlin, Frankfurt, München, wo die Mieten explodieren, wo kaum Wohnraum zu schaffen ist. Da ist man gezwungen halt, in die Randgebiete zu gehen. Aber das erleben wir hier natürlich auch. Wir haben viele Kunden, die es mögen ländlich zu leben. Es gibt auch Kunden, die halt gerne in der Stadt bleiben. Also auch da haben wir einen ständigen Wechsel, der von links nach rechts geht. Daniel Korth: Okay. Hermann Dritzke ich danke Ihnen sehr herzlich für das Interview und wir führen ja noch ein zweites Gespräch zu einem anderen Thema, das gibt es dann in der nächsten Woche zu sehen, aber erstmal herzlichen Dank. Dirk Mendritzki: Gerne.

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